ASUS GL550JK Review - ein guter Kompromiss aus Leistung und Größe

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ASUS GL550JK Review - ein guter Kompromiss aus Leistung und Größe

Nachdem ich mit meinem Samsung Chronos 7 mehr als unzufrieden war (extrem schlechtes Touchpad, Display-Fehler, …) hab ich diesen Sommer beschlossen, mein Notebook zu wechseln. Bei der Suche ist dann eigentlich nur noch ein Gerät übrig geblieben: das ASUS GL550JK (Nachfolger: ASUS GL551JK).

UPDATE: Mittlerweile hat ASUS eine überarbeitete Variante des Gerätes herausgebracht: das ASUS GL551JK. Von kleineren Änderungen abgesehen dürften die Geräte nahezu baugleich sein und die Review dürfte wohl in großen Teilen auch für den Nachrolger gelten.

Zuerst die Kriterien. Wichtig waren für mich die Eigenschaften: Stabilität, (halbwegs) gutes Aussehen, Spiele wie Elder Scrolls Online sollten ordentlich spielbar sein, dennoch muss das Gerät leicht und portabel sein. Zudem müssen die Adobe Creative Cloud Anwendungen flüssig und gut laufen. Ultrabooks schieden durch die Gaming-Bedingung rasch aus, klassische Gaming Laptops mit 17 Zoll waren zu groß. Workstations ebenso. Die Lenovo Thinkpad Serie war interessant, mangels dedizierter Grafikkarte jedoch auch ausgeschlossen. Ich wollte also eine gute Mischung aus verschiedenen Geräteklassen, was mich schließlich zum ASUS GL550JK-CN391H brachte.

Leistung, Leistung und nochmal Leistung

Also, das oben genannte Gerät gekauft, ausgepackt und ... es ist unglaublich schnell. Auf den Power-Button drücken und innerhalb von 2 Sekunden ist das Gerät betriebsbereit. Zu verdanken ist das (nicht nur, aber großteils) der SSD-Festplatte. Der aktuelle Intel Core i7-4700HQ - ein Intel Prozessor der neusten Haswell-Generation - tut sein Übriges dazu und mit 16 GB DDR3 Arbeitsspeicher ist auch hiervon mehr als genug vorhanden. Programme starten schnell und ohne Verzögerung. Das vorinstallierte Windows 8.1 läuft perfekt und ohne dem kleinsten Ruckler.

Gehäuse und Verarbeitung

Das Metallgehäuse, insbesondere mit den Abrundungen am Rand, lässt das Gerät fast wie ein Ultrabook aussehen. Obwohl es an diesen Standard dennoch lange nicht hinkommt, ist es für ein Gerät dieser Leistungsklasse extrem schlank. Einige Nachteile hat das Gehäuse jedoch schon. Zum einen wirkt der Rahmen um das Display extrem dick. In Zeiten von nahezu rahmenlosen Displays ist das auffällig, muss aber kein Nachteil sein. Im Gegenteil, das Display ist dadurch geschützter und zugeklappt ist der Abstand zwischen Tastatur und Bildschirm groß genug, um keine Schäden oder Druckstellen zu hinterlassen.

Dennoch ist die Farb- und Materialwahl nicht optimal gelungen. Jede Berührung ist sofort auf dem matten schwarz sichtbar. Beim Ein- und Ausstecken von USB-Geräten, kann man sich zurecht jedes Mal fürchten, einen Kratzer zu hinterlassen. Und die Haptik des Einschaltknopfes ist alles andere als angenehm. Und zuguterletzt wackelt mein Gerät auf einer flachen Oberfläche leicht. Möglicherweise um einen viertel Millimeter, kaum zu bemerken aber doch vorhanden.

Trotz dieser – zugegeben eher kleinen – Mängel fühlt sich das Gerät Alles in Allem solide und qualitativ hochwertig an. Auch das Display ist starr genug. Zwar könnte sich auch dies etwas fester anfühlen, in Summe passt aber alles und mit den Nachteilen lässt sich mehr als gut leben.

Vorinstallierte Software

Überraschend wenig Bloatware. Das war mein Gedanke beim ersten Einschalten. Einige ASUS Tools, wie das Grafik-Übertaktungsprogramm GPU-Tweak, sind vorinstalliert und stören anfangs nicht. Schlussendlich habe ich mich jedoch entschlossen, das Gerät vollständig neu aufzusetzen.

Über Windows 8(.1) möchte ich an dieser Stelle nicht viel schreiben. Ich bin der Meinung, dass es grundsätzlich das beste Windows aller Zeiten ist, nur die Benutzeroberfläche mag nicht so gelungen sein. Mit den Updates hat Microsoft jedoch wieder ordentlich (zum Positiven) korrigiert und wenn man nochmals 5 € für einen Startmenü-Programm (z.B. Start8) ausgibt, kann man voll und ganz zufrieden sein.

Spielen

Gamability ist natürlich ganz wichtig bei einem solchen Gaming Laptop. Und wenn man auf die ultrahohen Einstellungen verzichten kann, hält das Gerät gut mit. Wie anfangs erwähnt handelt sich um einen Kompromiss aus Portabilität und Leistung. Ein voller Gaming-Laptop schneidet sicher besser ab, ist dafür aber auch doppelt so dick und schwer. Die integrierte Nvidia GTX850M zählt zum unteren Bereich der absoluten Top-Klasse für mobile Grafikkarten. Gleichzeitig ist die Karte aus Nvidia’s aktuellster Maxwell-Prozessor-Serie auch wohl die beste, die sich in dieser Laptop-Preisklasse finden lässt. Ein Praxiswert: Elder Scrolls Online kann man mit knapp 65 fps auf der Einstellung hoch spielen. Wer mehr haben will, sollte an dieser Stelle aufhören zu lesen. Denn dann seid ihr auf der Suche nach einem absoluten Powerhorse und die Portabilität könnt ihr euch in die Haare schmieren (ob da nicht der Desktop sinnvoller wäre).

In Summe bringt der GL550JK also auch ziemlich viel Gamingpower mit. Die Jungs von Notebookcheck haben noch weitere Spiele angetestet. So könnt ihr schauen, ob das Gerät für eure Zwecke reicht.

Bedienung: Tastatur, Touchpad, Display, Sound, Akku & Hitze

Die Tastatur – auf der ich gerade schreibe – ist ausgezeichnet. Sie hat einen angenehmen Druckpunkt und fühlt sich fast wie eine vollständige, hohe Desktop-Tastatur an. Sie ist leichtgängig und leise. Einzig die Position der Pfeiltasten ist für einen Gaming-Laptop etwas fragwürdig. Ohne Abstand lassen sich dies nur schwer erfühlen. Die zusätzlichen FN-Keys funktionieren gut. Besonders freut mich der Display-Aus Knopf, der den Laptop zwar an lässt, jedoch den Display ausschaltet, bis sich die Maus wieder bewegt. Leider kann man die Buttons nicht selbst belegen. So öffnet Fn+Enter (Numpad) den Taschenrechner, eigentlich eine gute Idee. Jedoch wird die Windows 8 App, und nicht die klassische Anwendung, gestartet. Aber auch das ist kein Problem, sondern schlimmstenfalls eine ungenutzte Zusatzfunktion.

Das Touchpad ist wesentlich besser als bei meinem Vorgänger-Notebook und in Anbetracht der Tatsache, dass ich bisher kein zufriedenstellendes Touchpad finden konnte und hauptsächlich eine Maus verwende, stufe ich es mal einfach als gut ein. Es ist also weder schlecht noch sticht es besonders positiv hervor.

Die Farbgebung des IPS-Displays ist auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig, man lernt sie jedoch schnell lieben. Spiegellungen sind kaum ein Problem – auch hier ist das ASUS Gerät um Längen besser als mein Samsung Vorgänger.

Am Sound ist nur ungewohnt, dass er von vorne unten kommt. Aber eigentlich ist das ganz angenehm, insbesondere, wenn man etwas weiter weg vom Gerät sitzt. Zudem hat ASUS ein kleines Gimmick beigelegt: einen Subwoofer. Dieser verbessert den Sound ordentlich ist aber eigentlich nichts mehr als eine nette Spielerei.

Mit dem Akku bin ich mäßig zufrieden. Das liegt zum einen am vergleichsweise großen (dafür flachen) Ladegerät, zum anderen an der langen Ladedauer und gleichzeitig (ebenfalls vergleichsweise) kurzen Akkulaufzeit. Zwei bis drei Stunden gemischte Nutzung (Surfen, Videos, Word) sind schon locker möglich, viel mehr wird es dann aber oft nicht. So richtig ein Problem ist auch das wieder nicht. Eine mittlere Zugfahrt übersteht er leicht und zur Not gibt es auch dort Steckdosen. Ebenso bei Meetings – bisher wurde mir der Akku noch nie wirklich knapp.

Auch bei der Wärme schneidet das Gerät gut ab. Natürlich wird es beim Zocken ordentlich warm, aber nicht unangenehm oder stärker als andere Geräte.

SSD muss sein

Vom GL550JK gibt es verschiedene Varianten. Lasst euch aber nicht verwirren: Die ASUS Website spricht nur vom G550JK, während Händlerseiten immer GL500JK angeben. Warum das L mal dabei ist und mal nicht, bleibt ein Rätsel. Es schadet uns aber auch nicht – die Geräte sind ident und beim Treiberdownload müsst ihr einfach nach dem G550JK auf der ASUS Seite suchen.

Nun gibt es nochmals 2 Hauptvarianten des Geräts. Die 1TB HDD Variante und eine 256 GB SSD Variante. Auch wenn für manche Hardcoregamer die 256 GB etwas knapp werden könnten, die Geschwindigkeit des Systems mit dieser Festplattenart ist gigantisch. Ich habe mir 2 Partitionen erstellt. Eine System- & Programm-Partition (200 Gb) und eine kleiner Datenpartition (50 Gb). Auf der Hauptpartition ist aktuell installiert: Windows 8.1, Office 365, Adobe Creative Cloud (Dreamweaver, Fireworks, Photoshop), Elder Scrolls Online und diverse Kleinigkeiten. Dennoch habe ich noch mehr als die Hälfte frei.

Außerdem gewinnt ihr durch eine saubere Neuinstallation nochmals rund 30 Gb an Festplattenspeicher. Die Recovery Partition könnt ihr euch nämlich sparen, wenn Ihr eine passende Windows 8(.1) Installationmedium (DVD, USB-Stick) habt. Diese kann man auch selber erstellen, es ist aber leider nicht ganz trivial.

Persönlich hätte ich auf das DVD-Laufwerk verzichten können und dafür eine zweite Festplatte eingebaut aber in der Praxis habe ich keinerlei Platzmangel. Und sollte es wirklich eng werden, kann man ja leicht nachrüsten, das Öffnen sieht mehr als einfach aus. Definitiv ein Vorteil für alle, die gerne mal herumschrauben müssen - gut so ASUS!

TL;DR, Fazit

Schlussendlich bin ich mehr als glücklich und zufrieden. Tatsächlich entspricht das Notebook meinen Erwartungen und kombiniert genau die richtigen Eigenschaften aus verschiedenen Welten. Klein und dünn genug, um es schnell einpacken und mitnehmen zu können. Leistungsstark für Photoshop und Gaming. Hochwertig und stabil. Alle Komponenten spielen gut zusammen, das Touchpad ist gut, die Tastatur ausgezeichnet. Es sind genügend Anschlüsse vorhanden (inkl. HDMI, Display Port und Kensington Lock Port) und mit 2 Jahren Garantie zählt ASUS mittlerweile zu einigen wenigen Herstellern, die der Qualität Ihrer eigenen Geräte noch trauen.

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